Patientenverfügung

Fast jeder hat schon von einer Patientenverfügung gehört; aber nur ein winziger Bevölkerungsteil hat eine erstellt. Worum geht es genau, und weshalb ist es wichtig, eine Patientenverfügung zu erstellen? 

Was ist eine Patientenverfügung? 

Eine „Patientenverfügung“ ist ein geschriebenes und unterzeichnetes Dokument, in dem eine Person ihre Wünsche hinsichtlich Behandlung und Pflege aufführt, wie genau verfahren werden soll, wenn sie nicht mehr urteilsfähig ist oder sich in einem Zustand befindet, in dem sie ihren Willen nicht mehr kundtun kann. Es besteht ausserdem die Möglichkeit, eine Vertrauensperson anzugeben, die ermächtigt ist, die Entscheide über die medizinische Betreuung für den Patienten zu fällen. Eine Patientenverfügung ist im Prinzip unbeschränkt gültig. Es wird jedoch empfohlen, sie alle zwei Jahre mit dem neuen Datum zu versehen und zu unterzeichnen oder - wenn Sie sie aktualisieren möchten - eine neue zu erstellen.

Jede urteilsfähige Person kann eine Patientenverfügung erstellen. Die Verfügung ist bindend; die Ärzte und das Pflegepersonal haben die Pflicht, die Bestimmungen aus der Patientenverfügung bei einer konkreten Behandlung umzusetzen. Die Patientenverfügung beruht auf dem Grundsatz der Patientenautonomie: Der Patient hat also in seinem eigenen Interesse das Recht, Entscheide zu fällen, die seinen persönlichen Werten und Überzeugungen entsprechen.

Welche Form hat dieses Dokument? 

Die geschriebene Form mit Datum und Unterschrift des Patienten genügt. Es kann sich um ein ausgefülltes Formular oder ein getipptes oder handschriftliches Dokument mit Datum und Unterschrift handeln.

Welche Fragen werden in der Patientenverfügung beantwortet?

Sie informieren über Ihre Wünsche bei der medizinischen Behandlung: Möchten Sie reanimiert werden? Sollen alle verfügbaren Massnahmen ergriffen werden, um Sie am Leben zu erhalten? Bei der Behandlung wird unterschieden, ob es sehr wahrscheinlich ist, dass die Urteilsfähigkeit wiedererlangt wird oder nicht.

Abgesehen von einfachen Fragen müssen Sie Ihre Beziehung zu Leben und Tod überdenken:

  • Ist es für mich wichtig, noch lange zu leben?
  • Wäre ich bereit, bestimmte Einschränkungen zu akzeptieren, um noch weiterleben zu können (zum Beispiel eine Abhängigkeit)?
  • Oder verzichte ich lieber darauf, einige Jahre länger zu leben, wenn ich dafür so unabhängig wie möglich bin?
  • Was bedeutet „in Würde sterben“ für mich?
  • Welche Rolle spielen meine Angehörigen / Familienmitglieder?

Um die Fragen zu beantworten, muss auch überlegt werden, was Lebensqualität für sich selbst bedeutet:

  • Was gibt meinem Leben einen Sinn?
  • Wie wichtig ist es für mich, schmerzfrei zu leben?

Diese Fragen können Ihnen dabei helfen, Ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Tatsächlich wird nicht nur mit ja oder nein geantwortet; es handelt sich um tiefere Überlegungen darüber, was man akzeptiert und zu welchem Preis.

Vorlage Patientenverfügung

MUSTER-URKUNDEN.ch stellt Ihnen kostenlos eine umfassende Patientenverfügung zur Verfügung. Unsere Patientenverfügung wurde von Fachanwälten und Ärzten sorgsam ausgearbeitet. Sie bietet Ihnen alle denkbaren Konstellationen der Selbstbestimmung im Falle Ihrer Urteilsunfähigkeit (inkl. Organspende-Verfügungen).